Was Ist Implantologie?
Implantologie ist ein Fachgebiet der Zahnmedizin, das sich mit der Versorgung von fehlenden Zähnen durch künstliche Zahnwurzeln, auch bekannt als Implantate, beschäftigt. Wenn eine Patientin zur Behandlung kommt, erfolgt zunächst eine sorgfältige Anamnese, um die Gesundheit des Patienten sowie die spezifischen Anforderungen für die Implantatversorgung zu erfassen. Dabei werden relevante medizinische Informationen erhoben und der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten gründlich überprüft, um eine optimale Behandlungsplanung zu gewährleisten. Anhand dieser umfassenden Anamnese kann das Behandlungsteam die bestmögliche Herangehensweise für die Implantation ermitteln und individuell auf die Bedürfnisse der Patientin eingehen.
Was Sind Die Etappen Der Implantologie?
Die Implantologie durchläuft mehrere Etappen, die im Allgemeinen folgende Schritte umfassen:
- Anamnese und Diagnostik: Zu Beginn wird eine umfassende Anamnese des Patienten durchgeführt, bei der relevante medizinische Informationen, Vorerkrankungen und individuelle Bedürfnisse erfasst werden. Eine detaillierte Diagnostik erfolgt durch Röntgenaufnahmen, 3D-Bildgebung oder Computertomographie (CT), um die Knochenstruktur, den Zustand der umgebenden Gewebe und die genaue Position für das Implantat zu bestimmen.
- Behandlungsplanung: Auf Basis der Anamnese und Diagnostik wird ein individueller Behandlungsplan erstellt. Dieser umfasst die Positionierung der Implantate, den zeitlichen Ablauf der Behandlung und weitere erforderliche Massnahmen, wie etwa Knochenaufbau, falls notwendig.
- Implantation: Die eigentliche Implantation erfolgt chirurgisch. Dabei wird das Implantat, das eine künstliche Zahnwurzel darstellt, in den Kieferknochen eingesetzt. Das Implantat besteht normalerweise aus Titan, einem biokompatiblen Material, das eine feste Verbindung mit dem Knochen eingeht.
- Einheilphase (Osseointegration): Nach der Implantation muss das Implantat eine Einheilphase durchlaufen, in der es mit dem umgebenden Knochen fest verwächst. Diese Phase dauert in der Regel einige Wochen bis Monate.
- Abutment und Prothetik: Nach erfolgreicher Einheilung wird ein sogenanntes Abutment auf das Implantat gesetzt. Das Abutment ist ein Verbindungsstück, das als Basis für die künstliche Zahnkrone dient. Anschliessend wird die passende Zahnkrone oder eine andere prothetische Lösung auf dem Abutment befestigt, um die fehlende Zahnstruktur zu ersetzen.
- Nachsorge: Nach Abschluss der Implantatversorgung ist eine regelmässige Nachsorge wichtig, um die langfristige Gesundheit der Implantate und des umgebenden Gewebes zu gewährleisten. Der Patient wird dazu angehalten, regelmässige Kontrolltermine beim Zahnarzt wahrzunehmen und eine gute Mundhygiene zu pflegen.
- Die oben genannten Etappen variieren je nach individueller Situation und Komplexität des Falls. Die Implantologie ist ein fortschrittliches und effektives Verfahren, um fehlende Zähne zu ersetzen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Es ist jedoch wichtig, dass die Behandlung von erfahrenen Zahnärzten und Implantologen durchgeführt wird, um optimale Ergebnisse zu erzielen und mögliche Risiken zu minimieren.
Kontradiktionen
Vor der Implantologie ist es wichtig, dass der Patient gesund ist und keine Kontraindikationen für die Implantation aufweist. Nach der Implantologie müssen die Implantate sorgfältig gepflegt werden, um deren Dauerhaftigkeit sicherzustellen. Auch regelmässige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt sind wichtig, um die Implantate und den umliegenden Kieferknochen zu überwachen.
Kontraindikationen sind Faktoren oder Bedingungen, die gegen eine bestimmte medizinische Behandlung sprechen. In Bezug auf Implantologie kann dies bedeuten, dass bestimmte Gesundheitszustände oder Erkrankungen vorliegen, die das Risiko einer Implantatversorgung erhöhen können oder die erfolgreiche Heilung beeinträchtigen können. Beispiele für Kontraindikationen in Bezug auf Implantologie können sein:
- schlechter Allgemeinzustand
- unzureichende Durchblutung des Kiefers
- fortgeschrittene Parodontitis oder Kieferknochenabbau
- unkontrollierte Diabetes oder andere Erkrankungen, die die Heilung beeinträchtigen können
- Rauchen oder regelmässiger Alkoholkonsum
- bestimmte Medikamente wie z.B. Bisphosphonate
Es ist wichtig, dass diese Faktoren bei der Planung der Implantologie berücksichtigt werden, um das Risiko von Komplikationen und das Scheitern der Implantate zu minimieren.
Operativer Eingriff
Der operative Eingriff bei der Implantologie findet ähnlich wie eine gewöhnliche zahnärztliche Behandlung statt, bei der die betroffene Stelle des Mundes durch eine örtliche Betäubung betäubt wird. Dadurch ist der Eingriff für den Patienten in der Regel wenig belastend und die Schmerzen sind minimal. Nach dem Eingriff sind die Beschwerden, die der Patient verspüren kann, vergleichbar mit den Beschwerden nach einer Zahnentfernung.^
Einheilungszeit
Die Einheilungszeit, also die Zeit die das Implantat benötigt, um in den Kieferknochen zu verwachsen, variiert je nachdem wie die Knochenlage und der Implantattyp ist. Die Zeit benötigt dafür kann von 6 Wochen bis 6 Monaten dauern. Erst nach Ablauf dieser Einheilungszeit ist das Implantat fest genug verankert und es kann mit der Anfertigung des Zahnersatzes begonnen werden. Dieser Zahnersatz kann in Form von Kronen, Brücken oder anderen Suprakonstruktionen angefertigt werden.